Ein Gap Year stärkt das eigene Selbst.

Ein Gap Year ist ein Brückenjahr nach der Schule, oft im Ausland verbracht

 

Für viele junge Menschen, die ihren Schulabschluss in der Tasche haben, stellt sich die Frage: was jetzt? Ausbildung, Studium, Praktikum? Nein, falsch. Die Frage stellt sich nicht jetzt, jedenfalls sollte sie sich nicht jetzt stellen, sondern schon mindestens ein Jahr bevor der Schulabschluss geschafft ist.

Wer sich nicht sicher ist, und das sind sich viele Jugendliche nicht, entscheidet sich nach dem Abschluss der Schule für eine produktive Auszeit, für ein sogenanntes Gap Year. Ein Gab Year?

Was ist ein Gap Year?

Gap ist ein Zwischenschritt, eine Überbrückung. Es geht also um ein Brückenjahr, ein Jahr der Besinnung, der Selbstfindung.

Etwa die Hälfte der Abiturienten nimmt direkt ein Studium auf, 15 Prozent wählen eine Ausbildung und 30 Prozent entscheiden sich für eine Übergangstätigkeit.

Ein Übergangsjahr wird größtenteils gewählt, weil die Unschlüssigkeit über den weiteren Werdegang beseitigt werden soll. Das ist einleuchtend. Ein Gap Year macht also den Kopf frei und stärkt gleichzeitig das Selbstbewusstsein und die Unabhängigkeit.

Aber was genau macht man in einem Gap Year?

Nun, die Möglichkeiten für ein Gap Year sind vielfältig. Ganz naheliegend sind ein FSJ im Inland oder der Bundesfreiwilligendienst. Es sind staatlich geförderte Freiwilligendienste für ein Jahr in Deutschland. Man kann sich sozial engagieren, erhält gleichzeitig einen Einblick in einen Beruf und macht erste praktische Erfahrungen mit der Berufswelt.

Ins Ausland

Viele Jugendlichen wollen aber das Übergangsjahr im Ausland verbringen. Sie möchten etwas von der Welt sehen. Auch hier gibt es mehrere Möglichkeiten. Eine sehr kostengünstige ist das FSJ im Ausland. Es handelt sich dabei um den Oberbegriff für staatlich geförderte Freiwilligendienste im Ausland. Diese staatlichen Auslandsprogramme für jeden sind etwa der Internationale Jungendfreiwilligendienst (IFJD) oder die Programme weltwärts oder kulturweit.

Man kann sich natürlich auf für eine bezahlt Tätigkeit bewerben, etwa als Au-Pair oder ein Work and Travel – Programm absolvieren. Besonders letzteres erfordert allerdings ziemlich viel Eigenständigkeit, weil man sich selbst immer wieder um neue Beschäftigungsverhältnisse im Ausland bemühen muss.

Bei den staatlich geförderten Freiwilligendiensten im Ausland hat man diesen Nachteil nicht. Im Gegenteil: Man erhält eine gute Vorbereitung und wird während des Aufenthalts und danach betreut. Man muss sich allerdings für 12 Monate binden und man muss sich ein Jahr im Voraus bewerben.

Warum also nicht beides: Horizont erweitern und Gutes tun? Dafür bietet sich ein FSJ im Ausland an.

Aber die Hauptsache ist, dass man überhaupt etwas macht, denn die Zeit nach dem Abitur oder sonstigem Schulabschluss hat einen Vorteil, der so schnell nicht noch einmal im Lebenslauf erscheint: man ist ungebunden.

Ein Auslandsjahr hat also viele Vorteile: man erweitert seinen kulturellen Horizont, lernt mit Geld umzugehen und verbessert seine Sprachkenntnisse, hilft.  Und es entstehen nicht selten aus den Beziehungen, die man in dem jeweiligen Land zu Einheimischen oder anderen Jugendlichen aufbaut, lebenslange Freundschaften.