Hallo zusammen,
eines Tages kam bei mir der ehrenwerte und altruistische Gedanke auf einen Freiwilligendienst im Ausland zu machen, um in irgendeiner Form, sei es durch Arbeit mit Kindern oder Jugendlichen, als auch im Naturschutz oder mit Tieren, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Inzwischen bin ich mir bewusst, dass das Geld, dass der Staat und ich in dieses Jahr stecken, weitaus besser investiert wäre, wenn man es lokal, vor Ort einer Organisation spenden würde (ganz abgesehen von dem CO2-Ausstoß, durch meinen Hin-und Rückflug). Ich weiß zwar sämtliche Formeln der Mathematik auswendig, aber wie man einen Baum richtig fällt oder was Robbenbabys essen sollten ist mir unklar.
Um zum Punkt zu kommen, auch wenn ich weder Ausbildung oder andere bedeutenden Qualifikationen habe, bin ich dennoch entschlossen ein Freiwilligendienst zu machen.
Und vielleicht bin ich ja doch nicht so eine Lusche, trotz 12 Jahren nur theoretischem Unterricht.
Ich kann Klavier und Flöte spielen, meine Stimme ist jetzt auch nicht die Schrecklichste. Ich kann also mit den Kindern Musik machen, außerdem spiele ich richtig gerne Theater und weiß viele lustige Spiele, die vielleicht super für einen kleinen Theaterworkshop wären. Man könnte daraus auch ein kleines Musical machen, ich tanze nämlich auch modern Dance, und bin bestimmt keine allzu schlechte Lehrerin. Außerdem kann ich Windsurfen (-wer weiß, vielleicht gibt es die Möglichkeit einen Ausflug ans Meer zu organisieren, um zu surfen) – gut, vielleicht sollte man ihnen erst mal schwimmen bei bringen, was ich übrigens – welch´ Überraschung - auch kann.
Einerseits kann ich mir sehr gut vorstellen mit Kindern, sei es im Kindergarten oder in der Grundschule, zu arbeiten. Seit 2015 bin ich jedes Jahr im Sommer Mitarbeiterin auf einem Kinderwassersportcamp der EmK gewesen, wo wir zwei Wochen lang mit den Kindern im Alter von 8-13 Jahren gesungen, gelacht, getanzt, geredet und Wassersport getrieben haben. Außerdem war ich schon in verschiedenen Familien Babysitterin, wo ich geduldig, fürsorglich und mit ganz viel Spaß mit ihnen gespielt habe, Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen habe und somit über den Umgang mit Kindern, als auch über mich, sehr viel gelernt habe und immer noch lerne.
Mit Jugendlichen zu arbeiten stelle ich mir auch sehr intensiv und interessant vor, ich hätte richtig Lust mit Jugendlichen zu arbeiten, da man mit ihnen natürlich nochmal anders umgeht als mit Kindern und über andere, auch tiefgehende Themen, sprechen kann. Ich habe eine Zeit lang geholfen, Flüchtlingen bei ihren Hausaufgaben zu helfen und sie beim Deutsch lernen zu unterstützen. Die Teilnehmenden waren teilweise in meinem Alter, 16, und die Gespräche über ihre Erlebnisse waren oft sehr schockierend. Von daher, fände ich es auch interessant mit Kindern/Jugendlichen zu arbeiten, die eine schlimme Vergangenheit haben mit traumatischen Erfahrungen.
Desweiteren habe ich zwei verschiedene Praktika im sozialen Bereich gemacht. Einmal in einem Kurhaus für krebskranke Kinder und deren Familien und in einer Praxis für Ergotherapie. Beides mal hat mir die Arbeit mit Menschen viel Spaß gemacht, und ich fand es sehr beeindruckend zu sehen, wie die Menschen mit ihrer Krankheit und Behinderung umgegangen sind.
Ansonsten würde ich auch gerne praktisch Dinge anpacken und in der Landschaft arbeiten, sei es Schmetterlinge zu versorgen, Bäume zu pflanzen oder Häuser zu bauen. In meinem Auslandsjahr 2014/15 in Costa Rica, habe ich eine Woche lang bei dem Projekt „Techo – un techo para mi país“ mitgemacht, auf jeden Fall eine krasse und intensive Woche, wo ich festgestellt habe, dass ich gerne auch draußen arbeite und mit vollem Körpereinsatz zu einer Besserung beitrage.
Ganz im Sinne der Völkerverständigung ist ein FWD (Freiwilligendienst) sicherlich sehr bereichernd, sowohl für den Freiwilligen, als auch für die Leute vor Ort.
Denn ich will mehr. Mehr sehen, mehr hören, mehr erfahren, mehr schmecken, mehr über den Tellerrand blicken und meinen Horizont erweitern.
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